2014 Kempten

Pünktlich um 7:30 Uhr startet unser elegante Reisebus beim Klinikum. Zunächst über die B17, wo bei Zwischenhalten weitere Kollegen einsteigen, erreichen wir Schongau. Der geeignetste Stopp ist hier bei der Feuerwehr. Nach weiterem Zustieg sind wir komplett, und der Bus nimmt direkten Kurs auf unser Tagesziel. Schon zeigt sich der Himmel von seiner besseren Seite, aber es sollte noch besser kommen.

In Kempten angekommen, werden zwei Gruppen gebildet. Jeder wählt, ob mehr oder weniger Fußmarsch gewünscht ist. So ergeben sich automatisch zwei fast gleichgroße Gruppen, beide mit jeweils einer kompetenten Führerin versehen.

Erste Attraktion ist der unterirdische Schauraum der ehemaligen Erasmuskapelle. 23 Stufen führen hinab in Kemptens Geschichte. Ein besonderes Erlebnis erwartet die Besucher des im September 2010 neu eröffneten Schauraums unter dem St.-Mang-Platz. Der eigenwillig gestaltete, aber sicher den historischen Vorgaben Rechnung tragende Raum ist in geheimnisvolles Licht getaucht. Eine Video-Projektion führt die Zuschauer äußerst anschaulich und lebendig in die Geschichte der Stadt Kempten ein. Schließlich erhalten wir noch Gelegenheit, historische Fundstücke in den Schaukästen zu betrachten.

Es schließt sich die Stadtführung an. Erster Halt ist gleich bei der St. Mang-Kirche, deren äußere Besonderheit ist, dass ihr Turm nur nach drei Seiten eine Uhr zeigt. Die vierte Turmuhr wurde einfach eingespart. Im Innern zeigt sich die Kirche ebenfalls bemerkenswert. Zu erwähnen wären hier zum Beispiel das überaus deteilreich geschnitzte Altarbild und die Bestuhlung des Kirchenraums. Vor der Kirche steht ein ein außergewöhnlicher Jugendstilbrunnen. Die detailreichen Figuren zeigen bei näherem Hinsehen zum Teil Einzelheiten aus der Fabelwelt, was zum längeren Schauen und Nachdenken veranlasst.

Weiter geht der Stadtrundgang vorbei an zahlreichen, historischen Gebäuden, durch schmale Gassen und endet vor der St. Lorenz-Basilika, der Stiftskirche des ehemaligen Benediktinerklosters. Noch während des Dreißig-jährigen Krieges begann der damals 29-jährige Abt Roman Giel von Gielsberg die Vorbereitungen zum Kirchenbau. Die Kirche wurde einer der ersten großen Kirchenbauten nach diesem Krieg in Deutschland. Bau und Ausstattung zogen sich lange hin, schließlich wurde sie am 12. Mai 1748 endgültig geweiht.

Der erste Teil der Stadtbesichtigung endet vor dem Gasthaus „Zum Stift“. Von außen ein beeindruckendes Gebäude, innen sehr gepflegt und einladend. Die Speisekarte gibt es in der Form einer Zeitung.Und richtig: Es ist für jeden etwas dabei, es schmeckt lecker, und die Zeit vergeht wie im Fluge.

Zweiter Teil der Besichtigungstour ist die Fürstäbtliche Residenz,ein monomentaler Klosterkomplex. Mit dem Neubau einer barocken Klosteranlage wurde 1651 am Standort des zerstörten mittelalterlichen Benediktinerklosters begonnen. Als Höhepunkt der Innenausstattung sind die Prunkräume zu nennen. Die verschwenderische Pracht ihrer Ausstattung mit Malereien, Skulpturen und Stuckaturen von namhaften Künstlern machen sie zu einem der bedeutendsten Bauwerke des süddeutschen Rokoko.

Kempten – es war eine Reise wert!