2014 Schacky-Park
Von der Streuwiese zum Monopteros. Teil 2
Gerüstet mit Stöcken, Fernglas und Trinkflasche ging es in das Streuwiesengebiet zwischen Rott und Alter Ammer. Michael Hofinger, der für naturkundliche Wanderungen beim Deutschen Alpenverein zuständig ist, ließ der Gruppe die Natur pur erleben. Bei ausgezeichneten Wanderwetter ging es durch die Streuwiesen um Raisting. Diese typischen Streu- und Feuchtwiesen werden nicht gedüngt und nur einmal im Jahr und zwar erst im Herbst gemäht. Sie sind ausgezeichnete Nist- und Brutplätze für Weißstörche, Braun- und Schwarzkehlchen und auch für viele typische Wiesenbrüter. Gleichfalls sind sie ein idealer Lebensraum für Wasser- und Watvögel wie Großer Brachvogel, Wachtelkönig, Wiesenweihe, Storchschnabel-Bläuling, Schneckenfalter und viele Arten von Libellen. Seit mehreren Jahren brüten am Rande von Raisting erfolgreich wieder Weißstörche, die mit bloßem Auge zu sehen waren. Sie sind die südlichsten Brüter Bayerns. Typische Streuwiesen haben etwa 30 – 40 Pflanzenarten, darunter Kantenlauch, Wohlriechender Lauch, Rosmarinheide, Zeigerpflanze, Raupenfutterpflanze, Lungenenzian, Blaue Schwertlilie oder Sumpf-Platterbse.
Nach der Mittagspause begann ein lohnender Spaziergang vom Dießener Ortszentrum zum Schacky-Park. Am Eingang begrüßte Frau Christine Reichart, die 1. Vorsitzende des Förderkreis Schacky-Park Dießen am Ammersee e.V., die Gruppe. Sie informierte uns über die Entstehung des Schacky-Parks. Von 1903 – 1913 erwarb der königliche Kämmerer Oberstleutnant a.D. Ludwig Freiherr von Schacky auf Schönfeld am südlichen Rand von Dießen die „Villa Diana“ und daran angrenzend rund 14 Hektar Wiesen. Auf diesem Gelände schuf er eine prachtvolle Parkanlage nach dem V der historische Garten hinter einem verwitterten Zaunorbild englischer Landschaftsparks. Befestigte Wege, markante Baumgruppen und freie Weisenräume, Alleen, Laubengänge und mächtige Einzelbäume wurden zu ruhigen Parkbildern komponiert. Ein Monopteros, ein Teehaus, ein Aussichtsplatz, zahlreiche Statuen und Brunnen schmücken die reizvolle Anlage. Eine absolute Rarität waren für die damalige Zeit die elektrischen Lampen entlang der Wege.
Viele Jahre lang verwilderte der historische Garten hinter einem verwitterten Zaun an der Weilheimer Straße. 2005 hat sich ein Förderkreis gegründet, der den Park und seine verwunschene Herrlichkeit neu erblühen lässt und mit zahlreichen hilfreichen Händen wieder herrichtet. Denkmäler, Brunnen und Bauten werden nach und nach wieder instand gesetzt, der Landschaftspark denkmalgerecht wieder hergestellt und gepflegt.
Quelle: www.schackypark.de Bericht: H.Buczek