Ausflug nach Wangen – Vom Brunnen bespuckt

Das Betreuungswerk Post, Postbank und Telekom bot als Herbstausflug eine Fahrt nach Wangen im Allgäu, und die Teilnahme war rege. Die unter Denkmal- und Ensembleschutz stehende historische Altstadt, noch ein wenig nebelverhangen, lud zum Erkundungsgang ein. Zwei Stadtführer nahmen die Gruppen in Empfang. Die erste urkundliche Erwähnung Wangens ist in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen aus dem Jahr 815 dokumentiert. Los ging der Rundgang durchs „Städtle“ am Fußgängersteg unter der Gallusbrücke über die Argen. Der Steg kann bei Hochwasser um 1,5 Meter hochgepumpt werden. Vom Pulverturm über ein historisches Badehaus zur alten Stadtmauer und weiter über de Einkaufsmeile mit vielen kleinen Fachgeschäften und historischen Gebäuden ging es zum Marktplatz.

Wasser ist in Wangen quasi Wahrzeichen. Etwa 25 Steinbrunnen, gusseiserne Brunnen und lustige Figurenbrunen laden zu einer Brunnenwanderung durch die Stadt ein. Der Letzte auf dem Rundgang, der Spuckbrunnen, fand besonderes Interesse. Den „verdruckten Allgäuern“ ist vor dem Pfaffenturm am Weg vom Marktplatz zum Postplatz ein Denkmal gesetzt. Den Spruch, wonach von sechs Allgäuern, der unterste so „verdruckt“ sei wie der oberste, wenn man sie übereinanderstapelt, hat der Künstler Joseph Michael Neustifter aus Eggenfelden mit seiner Brunnenplastik umgesetzt. Zu unterst liegt ein Geistlicher. Auf ihm lasten diverse Figuren wie der „Leisetreter“ und der „Kartenspieler“. Zwei Gesichter sind dort unverkennbar festgehalten: Das des ehemaligen Landrats des Landkreises Ravensburg, Dr. Guntram Blaser, der in seiner Rolle als Vorstandsvorsitzender der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) den Brunnen der Stadt schenkte. Die Maske, die einer der Allgäuer hält, trägt seine Züge. Der Ideengeber, der frühere Oberbürgermeister Dr. Jörg Leist, ist in dem Allgäuer verewigt, der die Maske hält und die Skulptur zum Brunnen macht: Sie spuckt während der warmen Jahreszeit in Intervallen auf ahnungslose Passanten. Wer so unversehens nass gemacht wird, hat den Schaden und braucht für den Spott oder die Schadenfreude der Umstehenden nicht zu sorgen, so steht es auf der Homepage der Stadt zu  lesen.

Durch die sonnenüberflutete Allgäuer Voralpenlandschaft ging es zum Mittagesssen ins Restaurant Postkutsche des Erholungswerks Post, Postbank und Telekom in Scheidegg. Danach fuhr die Gruppe zum Skywalk-Naturerlebnispark Allgäu. Ein barrierefrei angelegtes Freizeitangebot für jedes Alter wurde zum krönenden Abschluss der Fahrt. 60.000 Quadratmeter pure Natur mit  Geschicklichkeitsparours und Barfußpfad bis hin zu einem 40 Meter hohen Baumwipfelpfad mit Aussichtsturm und herrlichem Ausblick waren dort zu genißen. Mit viel Applaus bedankte sich die Reisegruppe bei den Organisatoren Renate Völkel, Sebatian Oswald und Werner Schnappinger für die eindrucksvolle und bestens organisierte Fahrt.                                                                Text: Hans Bucsek