Fahrt nach Ingolstadt

Auf unserer Fahrt nach Ingolstadt befinden wir uns auf der B17. Hier brausen wir im Alltag oft in vollem Tempo dahin, ohne daran zu denken, was hier in der Geschichte alles passiert ist. Wir durchqueren das Lechfeld, wo die bekannte Schlacht stattfand. Sie war genau am 10. August 955, also vor 1065 Jahren! Otto I. aus dem Geschlecht der Liudolfinger – auch als Geschecht der Ottonen bekannt – , geb. am 22.Nov. 912 in Wallhausen, heute im Land Sachsen-Anhalt Nähe Halle/Saale gelegen. Er war König des Ostfrankenreiches, Herzog von Sachsen, ab 951 König von Italien und ab 962 römisch deutscher Kaiser. Verstorben ist er im Alter von 61 Jahren im Jahr 973 in Memleben, ganz in der Nähe seines Geburtsortes, wo er auch beerdigt ist. Dieser Herzog von Sachsen schlug in einer dramatischen Schlacht auf dem Lechfeld die Ungarn vernichtend. Seither kamen die Ungarn nie wieder kriegerisch in den Westen. Eine große Stütze war auch der damalige Bischof von Augsburg, der Hlg. Ulrich.

Bekannt ist das Lechfeld außerdem durch die Straße „Via Claudia“, die fast terrassengleich mit der alten B17 verläuft und von den Römern erbaut worden ist. Sie führt von Donauwörth über Augsburg, Landsberg, Schongau, Füssen, Reutte, Fernpass, Landeck, Reschenpass, Meran, Bozen, Trient nach Verona. Es war damals die einzige Straßenverbindung über die Alpen.

Wir erreichen Friedberg. Friedbefrg ist nict nur Segmüller und Shopping, die Stadt hat auch Geschichte und durchaus ihren eigenen Charme. Macht euch beim nächsten Besuh von Friedberg die Mühe im wirklichen Sinn. Man muß etwas bergauf gehen, aber die Aussicht ist grandios, und ihr werdet dankbar an mich denken über so viel Schönes. Gute Gasthäuser, freundliche Cafes und schmucke Gassen laden zu einem interessanten Stadtbummel ein.

Eine Blütezeit erlebte Friedberg mit der Herzogin Christine von Lothringen, die hier ab dem Jahr 1568 auf der Burg ihren Wohnsitz nahm. Es blühte der Handel und höfisches Leben bestimmte das rege Leben der Stadt. Leider war die schöne, friedliche Zeit nur von kurzer Dauer. Knapp 30 Jahre nach dem Einzug der Herzogin Christine wurde die Stadt 1599 ganz schlimm von der Pest heimgesucht. Kaum war die Pest überstanden, da brach der dreißigjährige Krieg aus. Was vorher nicht beschädigt oder kaputt war, das erledigten die grausamen Soldaten der Schweden. Die Bürger wurden auf grausame Weise geschunden und gequält, auch gab es Tote in großer Zahl. Statt Handel und Reichtum war Elend und Not bei allen Bürgern. Zweimal brannten die Schweden die Stadt nieder, und es grenzt an ein Wunder mit welchem Mut und eisernen Willen die Friedberger ihre Stadt wieder aufbauten.

Die nächste Stadt, die wir erreichen, ist Schrobenhavon Bayern unterstützte Schrobenhausen. Sie ist ein Mittelzentrum mit nur 30 km nach Ingolstadt und 45 km nach Augsburg. Erstmals ca. im Jahre 800 erwähnt, wurde sie im 13. Jahrhundert zum Markt erhoben, als sie auch ihr eigenes Wappen erhielt. 1388 wurde sie im Städtekieg von Augsburger Truppen vollständig zerstört. Herzog Ludwig VII. von Bayern unterstützte Schrobenhausen beim Wiederaufbau. Im 15. Jahrhundert blühte Schrobenhausen wieder richtig auf. 1447 verlieh Herzog Heinrich von Landshut Schrobenhausen das Stadtrecht und erhielt sein eigenes Landgericht.
Die Stadt Schrobenhausen beherbergt das Euroäische Spargelmuseum und ist Zentrum und Namensgeber eines der bedeutensten Spargelanbaugebiete Deutschlands. Damit spielt der Tourismus – insbesondere während der Spargelsaison – eine sehr große Rolle. Jedes Jahr besuchen während der Spargelzeit Tausende von Spargelfreunden aus aller Welt das Schrobenhausener Land. Die Saison geht von Mitte April bis zum 24. Juni, dem „Johannitag“, an dem traditionell letztmals Spargel gestochen wird. Im Umland der Kleinstadt gibt es rund 600 Spargelbauern. 1913 pflanzte Christian Schadt aus Groß-Gerau erstmals das Edelgemüse in den sandigen Paar-Auen. Das heutige Anbaugebiet umfasst rund 600 Hektar.
Sehenswert ist auch eine 1.000-jährige Eiche, die im Stadtteil Golling-Kreut mit einem Umfang von 9,25 m steht.

Schließlich erreichen wir Ingolstadt und schwenken auf den Platz vor dem Werk von Audi ein. Auf unserem Prgramm steht der Besuch des Museums, wo wir angemeldet sind. Zunächst sehen wir eine Medienschau, die eher verwirrend als informativ ist. Doch der Rundgang durch das Museum macht einen gewaltigen Eindruck: Von den Anfängen der Automobile Horch und Wanderer über NSU und DKW bis in die Moderne von Audi ist alles zu sehen. Ein besonderer Hingucker ist ein nichtrestaurierter Oldtimer, der aus der kalifornischen Wüste gerettet wurde.
Es folgt ein Rundgang durch das Zentrum von Ingolstadt. Zum Abschluß kehren wir beim Gasthaus Asum im Dasing ein, um uns zu stärken.