Wanderung „Rund um St. Ottilien“

Unsere Wanderung am 24.Mai „Rund um St. Ottilien“

Bruder Adalbert trifft Kolleginnen und Kollegen

Viele ehemalige Postler erinnern sich noch an die gute alte Post und an Br. Adalbert, der im Kloster St. Ottilien die Post zustellte. Heute mit 79 Jahren empfing er Senioren des Betreuungswerks Post, Postbank und Telekom zu einer eindrucksvollen Führung rund um St. Ottilien und durch das Kloster. Nicht weit vom Emminger Hof war der erste Halt an der Marienkapelle. Ein paar Minuten der Besinnung und bevor es weiter ging, stimmte Br. Adalbert ein Lied zu Ehren Marias an, das viele Wanderer mitsangen.

Weiter ging es nach Eresing zur dortigen Pfarrkirche St. Ulrich. Unter Leitung von Dominikus Zimmermann kam es Mitte des 18. Jahrhunderts zu einer umfassenden Neugestaltung der Kirche und ihrer Ausstattung. Bedauerlicherweise konnte die schön renovierte Kirche nur von außen besichtigt werden. Im Innern laufen noch die Renovierungsarbeiten. Bei ausgezeichnetem Wanderwetter marschierten über 40 Senioren über die hügelige Landschaft zurück zum Kloster. Br. Adalbert zog sich dann zum Mittagsgebet zurück, und Wanderer, die weder Hunger noch Durst verspürten, wohnten der Andacht in der Kirche bei.

Ein Kloster als Selbstversorger wurde nachmittags den Besuchern vor Augen geführt. 80 Ordensmitglieder und eine eigene Krankenstation werden von der Kantine des Exerzitienhauses versorgt. Vom Maler über eine Schlosserei, eine Schreinerei, eine Gärtnerei, eine Druckerei bis hin zur Klosterfeuerwehr, einer modernen Hackschnitzelheizung und einer Biogasanlage ist alles vor Ort für eine autarke Versorgung. Auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz. Produkte aus der eigenen Landwirtschaft sowohl für den Selbstverbrauch als auch für den Markt sind Einnahmequellen für das Kloster. Eine der modernsten Melkanlagen, ein sogenanntes Melkkarussell setzte die Besucher in Erstaunen. Etwa 30 Kühe werden gleichzeitig von dem Karussell gemolken,das sich mit den Kühen dreht und die Milch in Tanks abfüllt.

Im Gegensatz zu den Benediktiner in Andechs ist St. Ottilien ein reines Missionskloster. Die für Klöster bekannte Braukunst gibt es in St. Ottilien nicht. Dennoch ist die eigene Mosterei und die dort destillierten drei Sorten Hochprozentiges Land auf Land ab bekannt. Etwa 700 Schüler besuchen das Gymnasium, die über einen eigenen Bahnhof an- und abreisen, sofern sie nicht im Internat untergebracht sind. Das einstige Schloss der Emminger dient heute als Exerzitienhaus für gestresste Menschen, die Ruhe und Besinnung suchen. Auch die Wanderer erlebten ein paar Augenblicke der Besinnung in der Barockkapelle des ehemaligen Emminger Guts, die seit dem späten Mittelalter Mittelpunkt einer Wallfahrt zur hl. Ottilia war. Über der Kapelle erhebt sich ein kleiner Glockenturm mit Zwiebelkuppel aus dem Jahr 1627. An der nördlichen Außenwand befindet sich ein Relief aus der Jahrhundertwende, das die legendäre Mission-Aussendung des hl. Maurus durch den hl. Benedikt zeigt, alle in der Tracht der Missionsbenediktiner. Nach 6 Stunden um und im Kloster ein einhelliges Urteil: Br. Adalbert und Werner Schnappinger, die die Tagestour zusammenstellten, wurden mit viel Beifall für die ausgezeichnete Planung und den Ablauf belohnt.

Text: Hans Bucsek