Wandertag in Peiting

Auf den Spuren der Welfen und Römer
Die Peitinger Villa Rustica informiert über Lebensweise und Gartenbau der Antike

30 Ruheständler der Post, Telekom und Postbank trafen sich, um eine Wanderung in Peiting anzutreten.
Treffpunkt war die Schloßberghalle in Peiting. Anfangs Asphalt unter den Schuhen, ging es weiter über einen schattigen Waldsteig in Richtung Schloßberg. Beim Verlassen des Waldes richtete sich der Blick auf eine intakte bayerische Almwirtschaft. Der Anblick weidender Kühe ließ viele am Weidezaun verweilen.
Ein paar Schritte weiter das landschaftsprägende Bodendenkmal der ehemaligen Burganlage Burg Peiting, auch Welfenburg genannt. Vermutlich wurde die Burg um 1055 von Herzog Welf I. auf dem 816 Meter hohen Schloßberg erbaut. Die Burg Peiting war damals Mittelpunkt aller Handlungen der Lechrainer Welfen. Das Gipfelkreuz steht wenige Meter von der ehemaligen Burg entfernt. Von hier aus hat man eine herrliche Aussicht hinunter ins Tal und auf den Schongauer Lechsee. Hochsommerliche Temperaturen trieben den Wanderern den Schweiß auf die Stirn. Immerhin hatten sie bereits 360 Höhenmeter überwunden. Ein grandioser Blick bot sich auf die Alpenkette mit Deutschlands höchsten Berg, der Zugspitze, und den türkis schimmernden Lech mit der Dornauer Talsperre.
Ab jetzt ging es oberhalb des Lechs über abfallende Wiesen zur Villa Rustica. Bei der Peitinger Villa Rustica um eines der in Deutschland seltenen Atriumhäuser. Hypocaust-Heizungsanlagen im Haupthaus, Reste von Wandmalereien, Glasfenster sowie Terra-Sigillata-Funde belegen den gehobenen Wohnstandard der Anlage. Die von 2000 bis 2004 erneut freigelegten Reste des Badegebäudes befindet sich unter einem rundum verglasten Schutzhaus. Informationstafeln erklären die Anlage.
Um dieses Schutz Gebäude ist ein römischer Küchen- Kräuterlehrgarten angelegt. Hier werden Gemüse- und Salatpflanzen, Gewürz- und Heilpflanzen, Getreidearten und Hülsenfrüchte, Bäume und Büsche und andere Nutzpflanzen, welche die Römer in unseren Breiten eingeführt haben, angebaut, wie die Homepage der Gemeinde Peiting  informiert.
Nach gut 30 Minuten Marsch durch die Peitinger Villengegend wurde die Gruppe mit einem deftigen Mittagessen und einem frischen Glas Bier beim Keppeler nach einer geschichtsträchtigen, schweißtreibenden Wanderung belohnt.
Manche Teilnehmer warfen noch einen Blick in die Peitinger Kirche. Vermutlich wurde die Michaelskirche im 11. Jahrhundert erbaut.              Text: Hans Bucsek